Nachdem die Ölfutures am gestrigen Donnerstag die Verluste wieder wettgemacht haben, sieht es aus, als könnten Brent und WTI auf Wochensicht einen weiteren Preisanstieg verzeichnen. Die gestrige Erholung wurde vor allem durch die Spekulationen im Hinblick auf die erste Zinssenkung der Fed gestützt.
Während die Anleger die Entwicklung der Zinssätze im Auge behalten, werden Sie weiterhin abwägen, ob sich die geopolitischen Risiken im Nahen Osten auf die Lieferketten für Rohöl auswirken werden. Man geht davon aus, dass sich WTI noch eine Weile im Bereich von 70 bis 80 US-Dollar bewegen wird.
Was die geopolitischen Risiken anbelangt, haben zuletzt die Sorgen vor einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas wieder zugenommen. Zudem wird weiterhin befürchtet, dass Israel die angekündigte Bodenoffensive in der Stadt Rafah durchführen wird.
Der Markt in den USA ist zumindest auf kurze Sicht und vor allem im Hinblick auf Rohöl gut versorgt, was die starken Bestandsaufbauten zeigen. Diese hingen vor allem auch mit der immer noch sehr niedrigen Raffinerieauslastung zusammen.
Auch in Europa steht bald eine deutliche Reduktion der Raffinerieauslastung an, wenn europäische Raffinerien mit ihren Wartungsarbeiten beginnen.
Und während viele US-Trader am Montag wegen des Feiertages Presidents Day dem Handel fernbleiben, werden die chinesischen Trader wieder an ihre Schreibtische zurückkehren. Zumindest am Montag dürfte dadurch noch einmal eine erhöhte Volatilität entstehen.
Bei den Preisen deutet sich rein rechnerisch aber weiterhin Potenzial für Aufschläge an.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral