Die Rohölfutures haben gestern den dritten Verlusttag in Folge markiert und damit inzwischen den größten Teil des Preisanstiegs nach dem Hamas-Überfall auf Israel wieder ausgeglichen. Die Risikoprämie ist nach dem Ausbleiben eines Flächenbrandes in der Region weiter gesunken, auch wenn die Gefahr eines Übergreifens auf andere Länder im Nahen Osten nicht gebannt ist.
Statt dessen richten die Anleger ihren Fokus jedoch wieder eher auf die Nachfrageseite, nicht zuletzt auch, weil die Konjunkturdaten aus China, dem größten Ölimporteur der Welt, in den letzten Tagen durchwachsen ausfielen. Gestern meldet dann zudem auch noch das DOE einen neuerlichen Rückgang der US-Nachfrage, was den Ölbörsen weiteren Abwärtsdruck beschert.
Die fundamentale Lage am Ölmarkt fällt zum Ende der Woche mehr und mehr neutral aus, da sich bullishe und bearishe Faktoren die Waage halten. Gleichzeitig bleibt die geopolitische Lage höchst unsicher, da der Nahostkonflikt auch weiterhin jederzeit eskalieren könnte. An den Ölbörsen muss somit auch weiterhin mit erhöhter Volatilität gerechnet werden.
Die Inlandspreise haben sich heute zunächst stabilisiert, nachdem besagte Volatilität gestern für stärkere Schwankungen im Tagesverlauf gesorgt hatte. Im Vergleich zu Mittwochvormittag bleiben somit leichte Preisaufschläge bestehen, im Vergleich zum Nachmittag ergibt sich allerdings leichtes Abwärtspotenzial.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral