Kurz vor dem nächsten Frontmonatswechsel bei Brent, der heute Abend stattfindet, konnte sich der Nordsee-Rohölkontrakt gestern preislich nicht oberhalb der 90 Dollar-Marke halten. Mit der nächsten Zinssitzung der Fed vor der Brust und dem bislang immer noch eingedämmten Konflikt zwischen Israel und der Hamas gaben die Rohölpreise am Montagnachmittag wieder deutlich nach.
Angesichts der enttäuschenden Konjunkturindikatoren, die heute Morgen in China veröffentlicht wurden, könnten allerdings erst einmal wieder die Nachfragesorgen Überhand nehmen. Während der Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor der Volksrepublik entgegen den Erwartungen für Oktober deutlich zurückging, lag dieser immerhin noch oberhalb der 50er Marke, ab welcher der Index Wachstum signalisiert. Der Index aus der Industrie rutschte dagegen unter diese Wachstumsmarke, was die Befürchtungen wieder steigen lässt, dass die Ölnachfrage Chinas die Erwartungen vorerst nicht erfüllen könnte.
Heute Nacht steht außerdem die nächste wöchentliche US-Ölbestandsbericht des API auf der Agenda. Anders als der offizielle Bericht des US-Energieministeriums wird dieser jedoch keine Daten zur Nachfrage beinhalten. An ICE und NYMEX tun sich die Ölfutures heute Morgen erst einmal schwer, sich von den gestrigen Verlusten zu erholen. Bei den Inlandspreisen deutet sich im Vergleich zu gestern daher weiterhin Potenzial für Abschläge an.
Fundamental; neutral bis bearish Chartanalyse; neutral bis bearish