Der aktuelle Monatsbericht, den die OPEC am gestrigen Donnerstag veröffentlichte, wies keine Veränderungen bei den Prognosen der Organisation zum Nachfragewachstum für die Gesamtjahre 2023 und 2024 mit sich. Zudem senkte die OPEC ihre Erwartungen zur Nachfrage nach dem eigenen Rohöl für das dritte Quartal leicht.
Geht man davon aus, dass das Produktionsniveau der OPEC im August und September auf dem Niveau von Juli bleibt, gäbe es am Markt im dritten Quartal demnach ein Angebotsdefizit. Auf kurze Sicht dürften die Ölpreise daher also weiter zulegen.
Unterdessen dürfte in den USA die von der Industrie angekündigte hohe Raffinerieauslastung die Rohölpreise stützen. Dabei bleibt allerdings die Entwicklung des Wetters beziehungsweise der Atlantik Hurrikan-Saison ein Risikofaktor.
Die am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Daten zur US-Verbraucherpreisinflation untermauerten zudem die Erwartungen, dass die Fed mit ihren Zinsanhebungen am Ende angelangt sein dürfte. Dies wiederum verstärkt die Hoffnungen auf eine weiterhin robuste Entwicklung der Konjunktur und Ölnachfrage der USA. Wie sich die Ölnachfrage Chinas im zweiten Halbjahr entwickeln wird, bleibt weiterhin abzuwarten.
Die Ölfutures notieren aktuell nur knapp oberhalb der Vortagestiefs, sodass sich bei den Preisen aktuell Abwärtspotenzial abzeichnet.
Fundamental; neutral Chartanalyse; bearish