Am gestrigen Mittwoch verzeichneten Brent und WTI nach einer spät einsetzenden Preisrally die höchsten Settlementpreise seit Ende Januar 2023. Beim Nordsee-Rohölkontrakt lag das Settlement zudem erstmals wieder über dem Niveau, das es vor dem durch die Pleite zweier US-Regionalbanken und der Probleme der Crédit Suisse verursachten Preisrutsch erreicht hatte.
Ausschlaggebend für den gestrigen Preisanstieg waren die Daten zur US-Verbraucherpreisinflation und der damit einhergehende Kursrückgang des Dollars, der die in der US-Währung gehandelten Ölfutures günstiger und damit attraktiver für Trader ausserhalb der USA macht. Hinzu kommt, dass der stärker als für März ursprünglich erwartete Rückgang der Teuerungsrate der US-Verbraucherpreise die Hoffnung der Marktteilnehmer verstärkte, dass die Fed ihren aktuellen Zinsanhebungszyklus bald abschließen könnte.
Wie die OPEC und die IEA die weitere Entwicklung an den Ölmärkten einschätzen, wird sich heute Nachmittag beziehungsweise morgen Vormittag zeigen, wenn die beiden Institutionen ihre aktuellen Monatsberichte herausgeben. IEA-Chef Fatih Birol hatte zuletzt noch einmal gewarnt, dass sich ab der zweiten Jahreshälfte angespannte Versorgungslage entstehen könnte. Die EIA rechnet für die Quartale zwei, drei und vier des laufenden Jahres zwar immer noch mit Angebotsüberschüssen, allerdings sollen diese geringer ausfallen als im März-Bericht prognostiziert.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral