In der vergangenen Woche legten die Preise der Rohölsorten Brent und WTI wieder leicht zu, nachdem sie in der Woche zuvor beträchtlich gesunken waren. Zu dem Preisanstieg trugen kurzfristige Faktoren bei, die die Angebotssorgen befeuerten.
Auf der Angebotsseite kam die Wiederinbetriebnahme eines Teils der Keystone-Pipeline, deren Ausfall die Ölpreise Anfang der Woche noch gestützt hatte hinzu. Schließlich ist die Pipeline eine der wichtigsten Versorgungsadern der USA. Am Freitag gab nun außerdem ein Vertreter des US-Energieministeriums bekannt, das Ministerium werde 2 Mio. Barrel Rohöl aus den strategischen Ölreserven der USA auf den Markt bringen, um die durch den Pipeline-Ausfall entstandenen Versorgungsengpässe abzufedern.
Ebenfalls bullish sind die ersten Wasserstandsmeldungen aus der US-Ölindustrie im Hinblick auf den Förderbetrieb während der Kältewelle, die derzeit über die USA hinwegrollt. Nach ersten Schätzungen hat der Schneesturm, der sich über den Norden der USA hinwegbewegt, die Ölproduktion sinken lassen.
Unterdessen richteten die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit erneut auf China. Die Regierung der Volksrepublik sorgte zuletzt für bullishe Impulse, nachdem sie verkündete, den Fokus 2023 darauf legen zu wollen, dass der Konsum und das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung wieder steigt. Dies verstärkte erneut die Hoffnungen auf eine steigende Ölnachfrage.
Bei den Preisen zeichnet sich daher Abwärtspotenzial zu Freitag ab.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral bis bearish