Die Zinserhöhung der Fed und die Aussicht auf eine weiterhin straffe Gangart haben den Ölbörsen gestern einen kleinen Dämpfer versetzt. Wie erwartet hatte die US-Notenbank den Leitzins um 0,75 Prozent nach oben gesetzt. Zudem deutet sich an, dass die Leitzinsen wohl noch höher steigen könnten, was den Rohstoffmärkten trotz konstruktiver Fundamentaldaten kurzfristig Gegenwind bescheren dürfte. Da die Fed mit einem höheren Spitzenzinssatz rechnet, könnten die sich verdüsternden globalen Konjunkturaussichten den Ölmarkt weiter unter Druck setzen.
Verstärkt wird dieser Druck durch die Unsicherheit bezüglich Chinas Nachfrageentwicklung.
Analysten sind der Meinung, dass jeder Hinweis auf eine tatsächliche Wiedereröffnung in China und ein Ende der Zero-Covid-Strategie einen Wendepunkt an den Ölbörsen herbeiführen dürfte. Allerdings gebe es nach wie vor eine ganze Reihe grundlegende Faktoren, die die Preise stützen.
So bleibt das nahende EU-Embargo auf russische Öllieferungen ein großer Unsicherheitsfaktor am Markt, da nicht abzusehen ist, ob das Einfuhrverbot zu einem Angebotsschock führen wird, wie einige Analysten befürchten, oder ob die Auswirkungen gering bleiben.
Das Spannungsfeld zwischen fundamental bullishen und bearishen Faktoren bleibt also weiterhin bestehen, rein rechnerisch ergibt sich dadurch kaum eine Veränderung.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral