Die Marktteilnehmer tun sich weiterhin schwer damit, die weitere Entwicklung der Ölpreise einzuschätzen. Mit dem EU-Embargo gegen russische Öllieferungen und den von der OPEC+ angekündigten Produktionskürzungen zeichnet sich zwar eine weitere Verknappung des Angebots ab, wie stark der Einfluss der beiden Maßnahmen auf das Angebot tatsächlich sein wird, bleibt allerdings abzuwarten, zumal die US-Regierung den OPEC+-Kürzungen mit der Freigabe weiterer Mengen aus den strategischen Ölreserven der USA entgegenwirken will.
Was die Nachfrage angeht, lässt die Angst der Marktteilnehmer vor einer Rezession, die auch negative Auswirkungen auf die Ölnachfrage hätte, nicht nach, denn die Inflation bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Die Notenbanken – besonders die Fed – dürften daher im Kampf gegen die hohe Inflation vorerst weiterhin zu umfangreicheren Zinsanhebungen tendieren.
Chinas Wirtschaft dürfte durch die erneute Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus in einigen Teilen des Landes auch im dritten Quartal in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Wie sich die Nachfrage in den USA in der vergangenen Woche entwickelt hat, darüber wird der offizielle Bestandsbericht des DOE Aufschluss geben. Die Versorgungslage dürfte sich jedoch in der Woche zum 14. Oktober erneut angespannt haben.
Die Ölfutures an ICE und NYMEX starteten heute Morgen oberhalb der Vortagestiefs. Bei den Preisen zeichnet sich Abwärtspotenzial zu gestern ab.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral bis bearish